| Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
      ist ein Syndrom, das aus verschiedenen Symptomen besteht, die zu einer
      festen störungstypischen Einheit zusammengefasst sind. Die Bedeutung
      dieser "Störungsmerkmale" ist abhängig von der
      gesellschaftlichen Wahrnehmung. Auffälligkeit und Störung sind
      nur relativ zu einer Vergleichsgruppe an Menschen zu sehen, die sich unter
      gleichen Bedingungen anders verhalten. Was aber, wenn die
      "Störung" die Norm wäre, die Mehrheit der Menschen aber
      schlicht langsamer und langweiliger als die hyperaktiven
      Kinder? Hier die ersten Auszüge aus der zu erwartenden neuen Auflage des Diagnostical
      and Statistical Manual oft Mental Disorders (DSM) der American
      Psychiatric Association (APA). Achtung: Humor! 
        
     | 
    Humor =  
      Gabe eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den
      Schwierigkeiten und Missgeschicken des Alltags mit heiterer Gelassenheit
      zu begegnen.
      Duden Deutsches Universalwörterbuch (1989) S.741  | 
  
  
      | 
    
      DSM-V: Diagnostisches
      und Statistisches Manual 
      zur Identifizierung von Persönlichkeitszügen * 
      (5. vielfach verbesserte Auflage) **
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    | 
         
      
      314.01 ADD/H =
      Attention Denial Disorder +/-
      Hyperactivity  
      (= das
      Aufmerksamkeitsverweigerungs- und
      Direktivenunabhängigkeits-Syndrom +/- Hyperaktivität) 
         | 
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    | 
       A  | 
    Entweder
      (1) oder (2) – in schlimmen Fällen auch beides: | 
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    | 
        
      (1)
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      Mindestens 6 von den folgenden Symptomen des aktiven eigenständigen Verstandes
      sind mindestens 6 Monate zu einem Grad bestehen geblieben, der die
      Person daran hindert, sich denkbehindernden Institutionen anzupassen: | 
  
  
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     | 
  
  
    | 
        
    
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      Die/der Betroffene ... | 
  
  
    | 1 | 
    
       hat
      oft Fehlschläge beim Versuch, tiefere Aufmerksamkeit auf Details zu
      richten – oder macht dabei unachtsam Fehler –, wenn darum gebeten,
      geistlose Aktivitäten auszuführen  | 
    Kaum hatte sich
      der Streit um die Tiere etwas gelegt, unternahm ich heldenhafte
      Anstrengungen, die Zahnfee in eine Falle zu locken. Eines Abends knipste
      ich schon vor dem Zubettgehen das Licht aus und wickelte dann behutsam ein
      ganzes Knäuel Angelschnur in meinem Zimmer ab; die Schnur führte durch
      und um Lampen, über Bettpfosten und Türklinken, hinter der Kommode
      vorbei unters Bücherregal und so weiter. Über fünfzig Meter dünnste
      Bounty Fisher-Angelschnur verwob ich zu einem irrwitzigen Spinnennetz, das
      in meinem ganzen Zimmer ab Hüfthöhe bis zur Decke reichte. Nachdem ich
      mich vorsichtig ins Bett gelegt hatte, steckte ich meinen Backenzahn
      unters Kissen und wartete auf den Schlaf. Lautes Geschrei und der Krach
      einstürzender Möbel riss mich unsanft aus meinen Träumen. Mit einem
      Ruck setzte ich mich auf, gab acht, mich nicht in der ums Bett gespannten
      Schnur zu verfangen, erinnerte mich an die von mir gestellte Falle und
      nahm überglücklich an, dass es mir tatsächlich gelungen war, die
      Zahnfee zu fangen. | 
  
  
    | 2 | 
    
       hat
      oft Schwierigkeiten, Interesse an unnötigen Aufgaben aufrechtzuerhalten
      oder altersentsprechend zu simulieren  | 
  
  
    | 3 | 
    
       scheint
      oft nicht dem zuzuhören, was gesagt wird, wenn er oder sie schon in zwar
      unerwünschte, aber selbständige geistige Aktivität vertieft ist  | 
  
  
    | 4 | 
    
       folgt
      oft nicht Anweisungen, Aufgaben anzunehmen, die ihn oder sie nicht
      interessieren bzw. allgemein keine Relevanz haben  | 
  
  
    | 5 | 
    
       hat
      oft Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren, für die
      er oder sie entschieden hat, dass diese überflüssig, lächerlich,
      peinlich oder erniedrigend sind  | 
  
  
    | 6 | 
    
       vermeidet
      oft Aufgaben, drückt Abneigung gegen sie aus oder quält sich über Gebühr
      mit Aufgaben, die geistlos, repetitiv und schlaffördernd sind (wie
      Schularbeiten oder Hausaufgaben  | 
  
  
    | 7 | 
    
       verliert
      oft Dinge, die für Aufgaben oder Aktivitäten notwendig sind, an denen er
      oder sie nicht interessiert ist (z.B. Notizen über Schulaufgaben,
      Bleistifte für maltherapeutische Entspannungsübungen, Bücher zur
      Pflichtlektüre, Werkzeuge des mütterlichen Hausstandes bzw. zur
      Gartenarbeit oder nicht zerlegbare bzw. bereits zerlegte Spielzeuge)  | 
  
  
    | 8 | 
    
       wird
      oft leicht von Anreizen abgelenkt, die anderen unwesentlich erscheinen,
      jedoch eine Fluchtmöglichkeit vor Eintönigkeit und geistiger Umkreisung
      des offiziellen Nichts bieten (= bevorzugt, nicht gelangweilt zu sein und
      zu werden)  | 
  
  
     
      (2) | 
     
      Wenigstens 6 der folgenden Symptome gesteigerter
      körperlicher Aktivität sowie
      erhöhter
      geistiger Spontaneität konnten in den letzten 6 Monaten in einem
      Maße festgestellt werden, das es den Betreuungspersonen schwerer als bei
      Pro Familia angekündigt und/oder im Tarifvertrag vereinbart machte, das
      Kind / den späteren Erwachsenen zu kontrollieren und gleichzeitig mit 20
      anderen, diesbezüglich durchschnittlichen Individuen der selben
      Entwicklungsstufe unter kleinlicher Aufsicht zu halten 
       | 
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      Die/der Betroffene ...
  | 
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    | 
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       Gesteigerte
      Aktivität (Hyperaktivität):  | 
    Prompt kam mir
      ein anderer düsterer Gedanke: wie eine Zahnfee hörte sich das ganz und
      gar nicht an. Ich bekam eine Todesangst und empfand ungeheures Bedauern.
      Ich streckte die Hand aus, schaltete die Nachttischlampe ein und sah
      meinen Dad im Zimmer, der in einem Netz verfangen wild herumzappelte und
      zerrte und fluchte, während die Möbel umkippten und kreuz und quer
      übereinander fielen. Meine Mutter kam im Bademantel ins Zimmer gestürmt,
      war so vorsichtig, mit einer Hand den Schalter der Deckenlampe neben der
      Tür anzuknipsen, und warf mir einen ärgerlichen Blick zu. Der Anblick,
      der sich ihr bot, muss unvergesslich gewesen sein: ihr Jüngster lag
      mollig zugedeckt im Bett, mit einem halben Meter Sicherheitsabstand zu dem
      zickzackförmig gespannten Geflecht aus Angelschnur, während ihr
      Göttergatte sich in der Mitte des Zimmers verheddert hatte, praktisch
      gefesselt und geknebelt zwischen einem Stuhl und dem Schreibtisch
      eingeklemmt war und in der festgezurrten Hand einen Fünfdollarschein
      umklammert hielt.
       Soviel zu meinem Glauben an die Zahnfee. 
      Um nicht weiter mit solchen Überfällen aus dem
      Hinterhalt rechnen zu müssen, setzten meine Eltern in getrennten
      Gesprächen ihren jüdischen Sohn davon in Kenntnis, dass ein gewisser
      Santa Claus ebenfalls Legende war, bevor auch noch die Jagdzeit auf den
      Weihnachtsmann eröffnet worden wäre. 
      Danny Sugerman 
      Wonderland Avenue 
      Maroverlag (1991) S.23f.
          | 
  
  
    | 
       1  | 
    
       Zeigt
      oft motorische Aktivität von Händen und/oder Füßen, wie die Natur sie
      vorgesehen hat; bleibt nicht unbeweglich sitzen, da ein sogenanntes ‚höheres
      Lebe-Wesen‘  | 
  
  
    | 
       2  | 
    
       Verlässt
      oft den Platz im Klassenzimmer, am Esstisch, in öffentlichen
      Verkehrsmitteln oder anderen Situationen, in denen grundlos schweigsame
      Reglosigkeit erwartet wird  | 
  
  
    | 
       3  | 
    
       Läuft
      oder klettert (geistig: ersteigt) oft in Situationen, in welchen die
      meisten Personen eher autoaggressiv-zurückhaltend sind (kann bei
      Jugendlichen oder Erwachsenen auf das subjektive Gefühl beschränkt sein,
      es gerne tun zu wollen, dies aber um des Abiturs / des Arbeitsplatzes
      willen unterlassen zu müssen  | 
  
  
    | 
       4  | 
    
       Hat
      oft Schwierigkeiten, sich in passiv-kontemplativ-selbstgefälligen
      Freizeitaktivitäten einzufinden oder gar zurückhaltend mitzuspielen;
      bevorzugt statt dessen Ausdrucksformen seines Selbst, die auch Eindruck
      machen  | 
  
  
    | 
       5  | 
    
       Ist
      oft ‚auf dem Sprung‘ oder verhält sich wie ‚von einem Motor
      angetrieben‘, was dem durchschnittlichen Mitmenschen das bekannte, aber
      stets wieder beschämende Gefühl gibt, vergleichsweise flau und langsam
      zu sein und über mangelnde soziale Kompetenzen in der Kontaktaufnahme zu
      verfügen  | 
  
  
    | 
       6  | 
    
       Redet
      oft mehr als der Durchschnitt, - erlebt aber auch mehr und hat daher mehr
      zu erzählen  | 
  
  
     | 
    
       Erhöhte
      Spontaneität (Impulsivität):  | 
  
  
    | 7 | 
    
       Platzt
      oft mit Antworten auf Fragen heraus, die noch nicht oder nur unvollständig
      gestellt worden sind; obwohl er oder sie über eine erhöhte soziale
      Sensibilität verfügt, rät er / sie den Rest der Fragen gelegentlich
      auch falsch  | 
  
  
    | 8 | 
    
       Hat
      oft Schwierigkeiten, in Warteschlangen zu verharren oder auf seinen
      Einsatz in Spielen oder Gruppensituationen zu warten; versucht statt
      dessen, der/die Verkäufer/in zu größerem Engagement zu motivieren, die
      Warteschlange zu unterhalten, die Spielregeln zu einem multifaktoriellen
      Design zu erweitern oder aktiv nach einer Beseitigung der eigenen
      Leistungshemmung zu suchen  | 
  
  
    | 9 | 
    
       Unterbricht
      oft die Gespräche anderer oder mischt sich häufig in dieselben ein, wenn
      andere ihre Zeit mit irrelevanten Inhalten vergeuden; sagt - oder versucht
      wenigstens - erhellende Worte in die Konversation anderer einzubringen;
      lacht oft spontan, wenn andere den Humor der Situation nicht sehen können
      und daher Quelle weiteren Humorausflusses sind  | 
  
  
    | 10 | 
    
       Hat
      oft Schwierigkeiten, übliche, gewohnte und abgeschmackte Verfahren zu
      durchlaufen; bevorzugt statt dessen neue Ansätze und Wege, die frühere
      Verfahren archaisch, umständlich, prätentiös oder einfach lächerlich
      erscheinen lassen  | 
  
  
    | 11 | 
    
       Ist
      oft (auf)reizend, kokett und (selbst)gefällig  | 
  
  
     | 
     | 
     | 
  
  
     
      B | 
     
      Einige
      der symptomatischen Persönlichkeitszüge, die Eltern und Pädagogen
      gelegentlich Schwierigkeiten verursachen, waren bereits vor dem siebten
      Lebensjahr vorhanden. | 
     | 
  
  
     
      C | 
     
      Einige
      der symptomatischen Persönlichkeitszüge, die ihn oder sie veranlassen,
      weniger leicht ‚führbar‘ zu sein, treten in zwei oder mehr Umgebungen
      (z.B. in Schule/Arbeit und
      Zuhause) auf; - daher nennt man sie auch Persönlichkeitszüge
      und nicht Situationszüge. | 
     | 
  
  
     
      D | 
     
      Für eine schlüssige und im Zweifelsfall vor dem Friedensrichter des
      Nachbarcounty vertretbare Diagnose müssen klare Beweise von klinisch
      bedeutsamer Individualität in sozialen, akademischen oder
      arbeitsbezogenen Lebenskontexten und Funktionsbereichen vorhanden sein. | 
     | 
  
  
     | 
     
          | 
     | 
  
  
    | 
       *
      Das Diagnostische und
      Statistische Manual zur Identifizierung und Differenzierung von Persönlichkeitszügen
      ist ein im forschungstheoretischen und klinischen Gebrauch
      anerkanntes, maßgebliches und umfassendes Handbuch zur Klassifikation von
      Persönlichkeiten. Dieses Handbuch definiert, beschreibt und
      diagnostiziert die feinen Unterschiede zwischen Persönlichkeiten in New
      York, Berlin, Tokyo, Kleinhartpenning sowie überall sonst auf dieser
      Erde, sofern die dort wohnenden Personen sich (noch) unterscheiden wollen.
      
      
       **
      Das DSM-V (5. revidierte, komplett durchgesehene und vom überarbeiteten
      Lektor fast zur Hälfte erneut verlesene Auflage) stellt die erste vollständige
      Änderung des Diagnostischen und
      Statistischen Manuals zur Identifizierung und Differenzierung von Persönlichkeitszügen
      seit 1534 dar. 
      (josh
      © 1998 auf Grundlage einer Internetseite der Hypies Berlin)  | 
     | 
  
  
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    impulsiv 
      hyperaktiv 
      unaufmerksam | 
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