| Die Impulsivität kann man als das
      Leitsymptom der Hyperkinetischen Störung bezeichnen, da sie das
      Grundproblem unzureichender Verhaltenssteuerung unmittelbar anschaulich
      macht. Die beiden gebräuchlichen Diagnoseschemata ICD-10 und DSM-IV
      zählen  4 bzw. 3 Symptombeschreibungen  auf, die zu dieser Symptomgruppe
      gerechnet werden.
          | 
    impulsiv =  
      aus einem plötzlichen augenblicklichen Impuls heraus handelnd, einer
      Eingebung sogleich folgend
      Duden Deutsches Universalwörterbuch (1989) S.757  | 
  
  
    | Im Fall der ICD-10 muss zumindest eines der 4
      Symptombeispiele bejaht werden und zudem das Symptom über einen Zeitraum
      von mehr als 6 Monaten zu beobachten sein, damit die Diagnose einer Hyperkinetischen
      Störung gestellt werden kann. Als symptomatisch gelten dabei nur
      solche Auffälligkeiten, die ein für den Stand der Entwicklung
      ungewöhnliches Ausmaß erreichen.
       Im Fall des DSM-IV bilden Impulsivität und Hyperaktivität eine nur
      intern gegliederte gemeinsame Symptomgruppe. Zur Stellung der Diagnose
      einer Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (AD/HD
      bzw. AD/HS) des kombinierten (Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität)
      bzw. dominant hyperaktiven Typus (ohne Aufmerksamkeitsdefizite) ist es
      notwendig, dass zumindest 6 der 9 Symptombeispiele aus den
      (Unter-)Bereichen der Impulsivität und Hyperaktivität bejaht werden.
      Damit ist es theoretisch möglich, die Diagnose ohne Symptome der
      Impulsivität zu stellen, da bereits jene der Hyperaktivität sechs von
      neun Symptombeschreibungen der gemeinsamen Symptomgruppe ausmachen.
      Allerdings erlaubt es das DSM-IV, sich zur Diagnose einer
      Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung entweder auf die
      Symptomgruppe der Aufmerksamkeitsdefizite oder der Impulsivität und
      Hyperaktivität zu beschränken. 
         | 
    »Komm doch, du
      Waschlappen«, sagte er, holte aus und knallte mir eine vor die Batterie,
      was ziemlich weh tat und mich zur Weißglut reizte. Ich verlor die
      Beherrschung und schlug mit aller Kraft auf den Typ ein. Jetzt flogen
      wirklich die Fetzen, und die Jungs feuerten ihren jeweiligen Favoriten
      lautstark an. Schließlich gelang es mir, ihn etwas auf Abstand von mir zu
      halten. In diesem Moment trat ich anderthalb Schritte zurück, sprang mit
      dem linken Fuß voran auf ihn zu, ließ dann den rechten folgen und
      versetzte ihm einen Sprungfußtritt, den ich noch aus der Zeit kannte, als
      ich mich für Catchen interessiert hatte. [...] Er wusste gar nicht, was
      ihn getroffen hatte. Leider viel ich bei der Landung aufs Gesicht. [...]
      Eigentlich war ich sogar in Hochstimmung. Ich hatte meinen ersten echten
      Kampf gewonnen, und alle hatten es gesehen.
       Danny Sugerman 
      Wonderland Avenue 
      Maroverlag (1991) S.95f.  |